Hallo, mein Name ist Tosca Haselberger und ich bin stolze Teilnehmerin des 31. PPP (Parlamentarisches Patenschaftsprogramm). Ich habe die Ehre als „Austausch-Patenkind“ von Heike Baehrens (MdB, SPD) ein Jahr in Nordamerika zu verbringen.
Vor über einem Jahr habe ich Frau Baehrens persönlich beim Auswahlgespräch, der letzten Hürde auf dem Weg zu meinem Traum, kennengelernt. Seit August 2014 befinde ich mich jetzt in den USA. Meine Reise begann in New York und von dort aus ging es dann ins Landesinnere nach Illinois. Ich habe von August bis Dezember 2014 bei einer tollen Gastfamilie in Robinson, Illinois, gelebt und dort das Lincoln Trial Community College besucht.
Obwohl es nur 5 Monate waren, habe ich in Robinson Freunde und Familie gefunden, die ich nicht mehr missen möchte! Sie sind ein Teil meines Lebens geworden und das wird auch so bleiben. Das Beeindruckenste für mich während meiner Zeit hier ist, wie bedingungslos Hostfamilien jugendliche Erwachsene, mit einer anderen Kultur und Muttersprache, aufnehmen. Nicht nur ich selbst hatte das Glück eine herzliche Gastfamilie zu haben, auch all die anderen internationalen Studenten, die ich kennengelernt habe, sind sehr glücklich über diesen Umstand. Dies ist vor allem der College Coordinatorin Molly Hardiman zu verdanken, die sich mit viel Engagement und Mühe um eine perfekte Platzierung bemüht und sich stets um ihre Sprösslinge kümmert und ein Stück Heimat und Normalität vermittelt. Ob das bei der Suche nach einem geeigneten Auto oder einem passenden Geschenk für die Gastfamilie war, Molly wusste immer Rat.
Mit großer Freude habe ich viele Feiertage und Traditionen in diesem neuen Land kennengelernt, die es bei uns in Deutschland so nicht gibt. Und ich werde sicherlich einige in mein eigenes Leben integrieren, wie zum Beispiel Halloween oder Thanks Giving. Auch wenn diese Feste alle das Hüftgold fördern, gibt es keine besseren Traditionen, um sich mit Freunden und Familie zusammen zu finden und zu feiern.
Ich fand es toll das erste halbe Jahr in Illinois zu verbringen, all die umgebenden Felder und diese Natur haben mich sehr an Deutschland erinnert, was es leichter gemacht hat sich in ein total neues Leben einzufinden.
Umso schwerer fiel mir der Abschied im Dezember. Da gab es doch schon einige Abschiedstränen, aber gleichzeitig war ich auch aufgeregt Neues zu entdecken.
Im Zuge des PPP-Programmes arbeite ich nun von Januar bis Juni in einem amerikanischen Unternehmen. Ich habe mich schon in Deutschland um einen Arbeitsplatz bemüht und das hat sich für mich ausgezahlt, als ich ab Januar 2015 von der Tochtergesellschaft der WALA Heilmittel GmbH Deutschland, Dr. Hauschka Skin Care Inc., eine Zusage für einen Job bekommen habe. Ich habe bei der WALA in Bad Boll, Baden Württemberg, meine Ausbildung zur Industriekauffrau im Juli 2014 erfolgreich abgeschlossen und war glücklicherweise in der Lage meine Beziehungen über den Atlantik hinweg zu nützen.
Deshalb habe ich mich Ende Dezember auf den Weg gemacht 17 Stunden von Flat Rock, Illinois an die Ostküste nach Amherst, Massachusetts zu reisen. In meinem eigenen Auto, einem 16 Jahre alten Ford Explorer, der VW Golf des Amerikaners, ging es dann durch Kentucky, Virginia, Pennsylvania, New York bis nach Massachusetts.
Dort angekommen fügte sich durch ein paar schöne Zufälle mein Leben zu dem, was es gerade ist.
Ich lebe in einem ehemaligen Air-Bed and Breakfast, in dem ich bereits die ersten Tage verbracht habe. Die Vermieterin hat mir nach meinem Wochenendaufenthalt dann ein Zimmer angeboten. Nun wohne ich mit ihr und einem Studenten aus Kolumbien zusammen.
In meinem Job habe ich mich sehr schnell zurecht gefunden und wurde auch herzlich aufgenommen! Durch meine Erfahrungen, die ich in der WALA Deutschland gesammelt habe, kann ich hier oft mit deutschem Know How aushelfen und die Kollegen sind wissbegierig mehr über den Herstellungsort im Mutterunternehmen in Deutschland zu erfahren. Dr. Hauschka Naturkosmetik-Produkte werden exklusiv von der WALA Heilmittel GmbH in Bad Boll/Eckwälden hergestellt. Die amerikanische Tochter in der Nähe von Boston koordiniert den Vertrieb für über 300 Millionen Amerikaner.
Hier in Massachussets hat mich dann erst einmal der Winterschock getroffen mit -25 Grad Celsius und Blizzards spricht man dieses Jahr vom schlimmsten Winter in der Geschichte des Landes. Da kann ich doch mit Stolz behaupten, dass man sowas auch nicht oft erlebt und ich es bis jetzt unbeschadet durchgehalten habe. J
Allerdings freue auch ich mich, genauso sehr wie meine Kollegen und Freunde, auf den Frühling und ein wenig wärmere Temperaturen.
Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal von ganzem Herzen bei all den Menschen bedanken, die es jedes Jahr 75 jungen Berufstätigen ermöglichen eine solche Erfahrung zu machen. Ganz besonders möchte ich mich bei Frau Baehrens bedanken, die mich als Patenkind ausgewählt hat.
Ebenso möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass das PPP bzw. das amerikanische Äquivalent Congress-Bundestag Youth Exchange (CBYX) im Moment auf jede Unterstützung angewiesen ist, um seine Fördermittel zu behalten und es weiterhin zu ermöglichen die deutsch-amerikanische Beziehung zu pflegen und zu stärken. Deshalb bitte ich alle Leser dieses Programm, das so vielen jungen Menschen schon die Chance auf Studium und Berufstätigkeit in den USA gegeben hat, mit Ihrer Stimme zu unterstützen.
Für mehr Informationen besuchen Sie www.savecbyx.org
