Süßer Fluch: SPD-Bundestagsfraktion fordert nationale Diabetesstrategie

Die SPD-Bundestagsfraktion hat in einem Positionspapier den weiteren gesundheitspolitischen Handlungsbedarf zur Behandlung und Vorbeugung der Zuckerkrankheit Diabetes umrissen. Heike Baehrens, SPD-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Gesundheit, betont die Notwendigkeit einer Nationalen Diabetesstrategie.

Bis zu 6,7 Millionen Menschen allein in Deutschland sind von Diabetes mellitus betroffen. Dabei steigt die Zahl der Erkrankten jährlich um 300.000 Menschen. „Durch die Zunahme von Diabetes mellitus und der damit verbundenen schweren Folgeerkrankungen steht unser Gesundheitssystem vor einer großen Herausforderung“, betont die Göppinger Bundestagsabgeordnete.

Weitgehenden Handlungsbedarf sieht die SPD-Bundestagsfraktion sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Diabetes mellitus. „Mit unserem Positionspapier unterstreichen wir, dass der Volkskrankheit Diabetes mellitus mit einem ganzheitlichen Ansatz begegnet werden muss“, bekräftigt Baehrens. Neben der beschleunigten Umsetzung des durch die SPD initiierten Präventionsgesetzes, zielt das Positionspapier auf weitere gesundheitspolitische Maßnahmen: Mehr Prävention in Schulen, die Erweiterung der Gesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten, mehr Mittel für interdisziplinäre Forschung und Maßnahmen zur Reduktion des gesellschaftlichen Zuckerverzehrs vom Kindesalter an.

Ein koalitionsübergreifendes Positionspapier zwischen SPD und CDU/CSU scheiterte vor allem an den unterschiedlichen Strategien zur Zuckerreduktion. Durch die SPD formulierte Vorschläge, eine Ampelkennzeichnung für Nährwerte einzuführen, steuerliche Fehlanreize für ungesunde Lebensmittel zu prüfen und den Umgang anderer nationaler Gesundheitssysteme mit Diabetes mellitus zu analysieren, lehnt die Unionsfraktion ab. „Ohne eine transparente und prominente Kennzeichnung von Zucker in unseren Lebensmitteln werden wir das Problem nicht bewältigen“, findet auch Kewal Lekha, Vorsitzender des Bezirksverbands Göppingen der Diabetiker Baden-Württemberg e.V., der das Papier begrüßt