Dass der Stadtseniorenrat Geislingen mit Erwähnung seiner ehemaligen Vorsitzenden Monika Zeisler Einzug ins Plenarprotokoll des Deutschen Bundestags findet ist unüblich. In ihre Rede zu ihrer parlamentarischen Initiative für eine wirtschaftlich tragfähige Vergütung für Kurzzeitpflege ging die SPD-Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens darauf ein, warum sich der Bundestag überhaupt mit dem Thema Kurzzeitpflege beschäftigt.
In der Bürgersprechstunde der Abgeordneten hat die damalige Vorsitzende des Stadtseniorenrates Situationen geschildert, in denen auch jüngere Menschen übergangsweise einen Pflegeplatz benötigen. Beispielsweise Alleinstehende nach einem schweren Unfall, welche die Zeit zwischen Krankenhausaufenthalt und Beginn der Reha überbrücken müssen. Für diese Fälle gab es früher keine Plätze. Baehrens griff die Anregung aus Geislingen auf und 2016 wurde deshalb ein Rechtsanspruch auf die sogenannte Überleitungspflege geschaffen.
„Das ist ein gutes Beispiel wie Politik eben auch funktioniert: Ein Problem wird vor Ort im Wahlkreis geschildert und wenn möglich greifen wir Abgeordnete dies auf und versuchen eine gesetzliche Lösung zu finden“, erläutert Baehrens.
Baehrens hat nun gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Lothar Riebsamen die Initiative ergriffen und einen Koalitionsantrag geschrieben um die Zahl der Kurzzeitpflegeplätze zu erhöhen. Denn die Zahl der Einrichtungen, die Kurzzeitpflege anbieten, schrumpft trotz steigender Nachfrage. „Die Plätze und spezielle Kurzzeitpflege-einrichtungen fehlen vor allem deshalb, weil die Finanzierung für die Anbieter nicht gesichert ist. Diese wollen wir nun auf ein solides Fundament stellen“, so Baehrens.