Trauer um Hans-Jochen Vogel

 

Auch die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Landkreis Göppingen erinnern an den verstorbenen Ehrenvorsitzenden der SPD Hans-Jochen Vogel.

 

„Hans-Jochen Vogel blieb auch nach seiner politischen Karriere ein aufrechter Sozialdemokrat. Er machte immer wieder Mut, weiter für eine starke Sozialdemokratie und eine gerechtere Gesellschaft zu kämpfen und lebte dies selbst vor“, so die SPD-Kreisvorsitzende Sabrina Hartmann.

 

„Mich beeindruckte vor allem sein Verantwortungsbewusstsein. Seine politische Karriere war als Oberbürgermeister von München und Bundesminister bereits gekrönt – trotzdem ließ er sich immer wieder in die Pflicht nehmen, wenn die Partei ihn gebraucht hat“, so die Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens, die damit vor allem auf Vogels Annahme der Kanzlerkandidatur 1983 und die Übernahme des damals schwierigen Postens des Berliner Bürgermeister 1981 abzielt.

 

Der Landtagsabgeordnete Peter Hofelich erinnert sich an die Besuche von Hans-Jochen Vogel im Landkreis Göppingen auf Einladung seines Weggefährten und damaligen Bundestagsabgeordneten Heinz Rapp. Hofelich ist besonders eine Wahlkampfveranstaltung in der Heininger Voralbhalle im Jahr 1983 in Erinnerung geblieben, da er damals als junger Sozialdemokrat den Bundestagswahlkampf im Landkreis organisierte. „Vogel verspätete sich verkehrsbedingt massiv. Aber alle harrten aus. Und niemand brauchte das am Ende zu bereuen“, erinnert sich Hofelich und betont: „Für mich hatte Hans-Jochen Vogel Format, Menschenkenntnis und eine Argumentationskraft wie ich sie selten erlebt habe.“

 

Landtagsabgeordneter Sascha Binder hatte vor sechs Jahren noch das Glück Hans-Jochen Vogel privat beim Wandern in Südtirol zu treffen. Von der Art und der nach wie vor Vorhandenen politischen Analyse Vogels fühlte sich Binder damals beeindruckt: „Hans-Jochen Vogel war ein großartiger Mensch und ein Vorbild.“