Beim Klimagipfel auf dem Hohenstaufen diskutierte die Göppinger Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens (SPD) mit dem Präsidenten des Club of Rome Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker und zahlreichen Gästen über den Klimawandel.
„Kein ernsthafter Wissenschaftler bestreitet heute mehr den Einfluss des Menschen auf das Klima.“ Mit dieser klaren Botschaft widerspricht Prof. v. Weizsäcker klar und deutlich Klimasketpikern wie dem US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump und der AfD. Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete berichtete über den harten Kampf im Bundestag für den Einstieg in erneuerbare Energien. Seither habe sich viel getan und bspw. die Produktion von Ökostrom durch Fotovoltaik, Wind- und Wasserkraft sei heute oft billiger als Energie aus fossilen Brennstoffen oder Atomenergie.
Weizsäcker forderte aber auch, den Fokus weg von der Energieerzeugung mehr auf die Energieeffizienz zu legen. In den Bereichen Industrie, Verkehr und auch im privaten Konsum schlummerten noch viele ungenutzte Potenziale. „Seit Karl Marx hat sich die Produktivität eines Arbeiters bis heute ungefähr verzwanzigfacht. Diese Entwicklung steht uns bei der Energieeffizienz noch bevor.“ Wir brauchen eine neue Epoche der Aufklärung. Unser Wohlstand muss genutzt werden, um das Klima zu schützen und nicht den Klimawandel zu beschleunigen.
Heike Baehrens war es wichtig aufzuzeigen, was jeder einzelne vor Ort bereits heute leisten kann. Dafür hatte sie Naturschutz- und Klimaschutzinitiativen aus dem Landkreis eingeladen. Der Vorsitzende der NABU-Gruppe Göppingen, Wolfgang Rapp, berichtete über die Aktivitäten im Naturschutzgebiet rund um die Spielburg. Die beiden zehnjährigen Schülerinnen Alina Weißbecker und Jule Engelhardt aus Bad Überkingen über ihr Engagement für „Plant for the planet“. Die 2007 gegründete Schülerinitiative hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele neue Bäume zu pflanzen, um für einen besseren CO2-Ausgleich zu sorgen. Bei Fairventures Worldwide engagiert sich Harald Müller von der Adelberger Mittelmühle. Bei einem Naturschutzprojekt auf Borneo konnte er gemeinsam mit seiner Frau die massive Rodung des Regenwaldes für Palmölplantagen beobachten. Palmöl ist in vielen Nahrungsmitteln und in jedem zweiten Kosmetikprodukt enthalten.
„Als kritische Konsumenten können wir in vielen Beriechen als einzelne dem Klimawandel entgegenwirken. Es ist noch nicht zu spät, wir müssen nur jetzt beginnen, konsequent das zu tun, was möglich ist, um die Treibhausgase zu reduzieren,“ fasst Baehrens die Beiträge des Abends zusammen.