Versorgung psychisch kranker Menschen sichern

Heike Baehrens, Abgeordnete für den Landkreis Göppingen und stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Gesundheit des SPD-Bundestagsfraktion, betont die Bedeutung der angekündigten Neuausrichtung der zukünftigen Finanzierung in der stationären Psychiatrie (PEPP) und ruft die Beteiligten zur Fortsetzung der konstruktiven Mitarbeit beim Umsetzungsprozess auf.

„Der angekündigte Fahrplan für eine Neuausrichtung des Vergütungssystems in der stationären Psychiatrie ist ein ermutigendes Signal für alle psychisch kranken Menschen. Nach einem intensiven Dialog mit den Betroffenen und Dank der impulsgebenden Anregungen aus den Verbänden werden wir nun für eine grundlegende Neuorientierung sorgen. Damit greifen wir wesentliche Kritikpunkte am System der Fallpauschalen auf: Wir wollen Drehtüreffekte verhindern und den psychiatrischen Kliniken mehr Gestaltungsmöglichkeiten geben. Durch krankenhausindividuelle Budgets wird die Versorgung konsequent an den Bedarfen der Patientinnen und Patienten ausgerichtet. Auch regionale Besonderheiten in der Versorgung können besser gefördert werden.

Diese Neuausrichtung soll wesentlich dazu beitragen, die Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu überwinden – beispielsweise mit der vorgesehenen psychiatrischen Akutbehandlung im häuslichen Umfeld, dem sogenannten Home-Treatment. Aus meinen Gesprächen mit Psychiatrieerfahrenen, mit Verantwortlichen des Christophsbades oder von Viadukt e.V. weiß ich, wie sehnsüchtig dieses Umsteuern gewünscht war. Wir werden dafür Sorge tragen, dass in Zukunft eine verstärkt leitliniengerechte Behandlung der Patientinnen und Patienten erfolgt und letztlich eine verbindliche personelle Mindestausstattung in den psychiatrischen Häusern dieses Versorgungsziel auch abbildet. Die Psychiatrie-Personalverordnung wird daher bis zum Jahr 2020 durch eine vom Gemeinsamen Bundesausschuss verbindlich festgelegte Mindestpersonalverordnung ersetzt.
Nun kommt es darauf an, dass alle Beteiligten die Neuausrichtung des PEPP aktiv und konstruktiv begleiten, um den nun geplanten Umsetzungsprozess auch zum Erfolg zu führen.“