Integration gelingt – mit Praktika leichter in den Job

Die SPD-Abgeordnete für den Wahlkreis Göppingen Heike Baehrens informiert Unternehmen über Praktikumsmöglichkeiten für Asylsuchende.

Praktika können dazu beitragen, Asylsuchenden frühzeitig den Weg in den Arbeits­markt zu ebnen. Deswegen hat die Bundesregierung die Zugangsvoraussetzungen für bestimmte Praktika gelockert: Teilweise ist nun keine Zustimmung mehr durch die Bundesagentur für Arbeit und/oder die Ausländerbehörde nötig.
Unternehmen, die Asylsuchenden und Geduldeten die Chance auf Arbeitserfahrung geben möchten, haben hierfür drei Möglichkeiten:

  1. Asylbewerber können durch eine Berufsorientierung praktische Kenntnisse und Erfahrungen erlangen. Ein großer Vorteil ist, dass sich der Zeitaufwand und die damit verbundenen Kosten dadurch verringern, dass die Zustimmung durch die Bundesagentur für Arbeit nicht notwendig ist. Sie kann auch dann angetreten werden, wenn das Studium noch nicht abgeschlossen ist oder nicht anerkannt wurde. Im Anschluss an die Berufsorientierung könnte eine Berufsausbildung aufgenommen werden.

 

  1. Sollen Asylbewerber vorübergehend eine betriebliche Tätigkeit ausüben, weil der Arbeitgeber feststellen möchte, ob sie sich für eine anschließende länger­fristige Beschäftigung eignen, dann handelt es sich um eine Probebeschäf­tigung. Allerdings ist die Genehmigung der zuständigen Ausländerbehörde und der Bundesagentur für Arbeit nötig.

 

  1. Sechs- bis zwölfmonatige Einstiegsqualifizierung: Dadurch können Betriebe Ausbildungsinteressenten an eine Ausbildung in ihrem Betrieb heranführen, wenn diese aktuell noch nicht in vollem Umfang für eine Ausbildung geeignet oder lernbeeinträchtigt und sozial benachteiligt sind. Ein Asylsuchender gilt insofern als sozial benachteiligt, als dass er auf Grund von Sprachdefiziten oder bestehenden sozialen Eingewöhnungsschwierigkeiten in einem fremden soziokulturellen Umfeld der besonderen Unterstützung bedarf. Voraussetzung dafür ist der Abschluss eines Vertragsverhältnisses, in dem vor allem die In­halte der Einstiegsqualifizierung definiert und die Vergütung festgelegt wer­den. Eine Genehmigung bei der Ausländerbehörde muss beantragt werden.

 

„Die Notwendigkeit, Flüchtlinge frühzeitig in den Arbeitsmarkt zu integrieren ist groß, denn mehr als die Hälfte sind jünger als 25 Jahre alt und gerade bei uns in Baden-Württemberg gibt es noch viele unbesetzte Ausbildungsstellen“, so Baehrens.

Die Bundesregierung macht sich dafür stark, die Sprachausbildung und Weiterbil­dung von Flüchtlingen zu beschleunigen und Ausbildungshemmnisse abzubauen. So werden 1,2 Milliarden Euro für sogenannte Potentialanalysen bereitgestellt, welche 500.000 Flüchtlingen zu einem Ausbildungs- und Berufsstart helfen sollen.

„Die große Zahl der Menschen, die bei uns Schutz suchen, ist zwar eine große Herausforderung, bietet aber auch viele Chancen“, findet die Göppinger Abgeord­nete. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration ist allerdings eine enge Ko­operation zwischen Politik und Privatwirtschaft. Die Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens ermutigt deshalb Unternehmen im Landkreis, die Möglichkeit zu prüfen, Asylsuchenden ein Praktikum zu bieten.