Göppinger Stadtpolitik

Wohnbau GmbH Göppingen (WGG)

Bei der Wohnbau GmbH Göppingen (WGG) informierte sich die Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens über die Wohnungsbaupolitik der Kreisstadt. Geschäftsführer Volker Kurz informierte über die Strategie seines Unternehmens, sowohl in Neubauten als auch im Altbaubestand bezahlbaren Wohnraum für die Mieter anbieten zu wollen. Bei den bereits abgeschlossenen oder noch geplanten Modernisierungen bestehender Gebäude legt die WGG besonderes Augenmerk auf Energieeffizienz und Barrierefreiheit. Er lobte dabei die Unterstützung durch die KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und wünschte sich vom Bund eine weitere Aufstockung der Förderung zum altersgerechten Wohnen. „Dieses Anliegen greife ich gern auf, denn wir brauchen angesichts des demografischen Wandels dringend mehr barrierefreien Wohnraum. Es ist gut, dass sich die Wohnbau hier engagiert“, unterstreicht die Göppinger Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens.

Als echtes Herzensprojekt für Geschäftsführer Volker Kurz stellte sich das Begrüßungshaus in der Eberhartstraße heraus. Hier können „Neugöppinger“ in den ersten Monaten wohnen, bis sie eine eigene Immobilie gefunden haben. „Mein Ziel ist es, dass das Haus zu einem Ort der Begegnung zwischen neuen und erfahrenen Göppingern wird“, so Kurz. „Das ist eine tolle Idee, ein solches Begrüßungshaus erleichtert das Ankommen im neuen Umfeld und ist ein schöner Willkommensgruß“, findet auch Baehrens.

Stadtpolitik und Kommunalfinanzen

Am Beginn des Ortsbesuchs in Göppingen stand ein Gespräch über Stadtpolitik und Kommunalfinanzen bei Oberbürgermeister Guido Till und Stadtkämmerer Rudolf Hollnaicher auf dem Programm. Till und Hollnaicher betonten, dass Ihnen trotz sehr guter Kassenlage die regelmäßig steigenden Personalkosten Sorgen bereiten. Hier müsse man gegensteuern, damit die Stadt Handlungsspielraum für Investitionen behält. Bei der Flüchtlingsunterbringung wird die Stadt maßgeblich von der Wohnbau GmbH unterstützt. Baehrens könnte berichten, dass die Große Koalition ihr Vorhaben bereits auf den Weg gebracht hat, die Kommunen und Landkreise stärker finanziell zu unterstützen. „Gerade wir als SPD haben uns dafür starkgemacht, dass die Kommunen in Deutschland bereits ab 2017 um 2,5 Milliarden entlastet werden“, berichtete Baehrens.

Jugendarrestanstalt und Amtsgericht

Im alten Marstall am Schlossplatz ist eine von zwei Jugendarrestanstalten des Landes untergebracht. Dienststellenleiter Siegfried Dangelmaier bezeichnet die Einrichtung als „Gelbe Karte“ für die Jugendlichen, die von Jugendrichtern verfügt mehrere Tage oder bis zu vier Wochen in der Einrichtung untergebracht werden. Dangelmaier bedauerte die sehr knappe personelle Besetzung. „So ist es schwer, über die reine Beaufsichtigung hinaus auch dem erzieherischen Auftrag gerecht zu werden, den wir haben“, betonte er. Im anschließenden Gespräch mit dem Direktor des benachbarten Amtsgerichts, Wolfgang Rometsch und seiner Verwaltungsleiterin Ute Wolf informierte sich die Abgeordnete über die Arbeit des Göppinger Gerichtes. Dabei war man sich schnell einig, dass in Justiz und Verwaltung ebenso wie in der Politik der Mensch im Mittelpunkt stehen müsse, damit der Einzelne nicht zum Fall oder zum Aktenvorgang gemacht werde.

Foto: Im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Wohnbau Göppingen Volker Kurz