Heike Baehrens zum Ortsbesuch in Schlat

Äpfel machen glücklich. Zu dieser Einschätzung kommt zumindest die SPD-Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens bei Ihrem Ortsbesuch in der Gemeinde. Das besondere an Schlat sei die grundsätzlich positive Stimmung auf die man hier bei allen Festen und Veranstaltungen treffe, so Baehrens. Ob dies aber tatsächlich am wichtigsten Schlater Exportschlager – dem Apfel – liegt, konnte weder im Gespräch mit Bürgermeisterin Gudrun Flogaus noch mit dem Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Tobias Hösch geklärt werden.

Tobias Hösch erläuterte auf seinem Hof die jährlichen Abläufe vom Baumschnitt, der Bestäubung durch eigene Bienen bis zum verzehrfertigen Apfel im eignen Hofladen. Dass auch das Thema Obsternte politisch sein kann, zeigte sich an der Diskussion über den gesetzlichen Arbeitszeitschutz. „Wenn Hagel angekündigt ist, dann kann ich mich bei der Ernte nicht immer nach den gesetzlichen Zeiten richten – dann muss das Obst vom Baum“, so Hösch. Einigkeit zwischen der SPD-Bundestagsabgeordneten und dem selbständigen Obstbauern bestand aber darin, dass Ausbeutung bei Arbeitszeit und Lohn, wie es beispielsweise bei Schlachthöfen vorgekommen sei, ein Riegel vorgeschoben werden musste.

Mit Bürgermeisterin Gudrun Flogaus diskutierte Heike Baehrens über die aktuellen kommunalpolitischen Themen wie Flüchtlingsunterbringung, Betreuungsangebot für Kinder und Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages interessierte sich Heike Baehrens besonders für die Gesundheitsversorgung vor Ort. „Das Thema treibt uns um, da wir momentan keinen Arzt mehr im Ort haben“, erläuterte die Rathauschefin. „Mit dem Versorgungstärkungsgesetz habe wir das Thema Ärzteversorgung in kleinen Gemeinden in dieser Legislaturperiode bereits aufgegriffen“, berichtete Baehrens. Mit den neuen gesetzlichen Regelungen sollen die Standorte in den ländlichen Kommunen für Ärztinnen und Ärzte wieder interessanter werden. Laut Baehrens müsste aber auch der Zugang zum Arztstudium erleichtert werden. Die reine Fixierung auf die besten Schulnoten habe sich nicht bewährt, weiteren Bewerbern müsse ein Studium ermöglicht werden. Bürgermeisterin Flogaus betonte, dass die Gemeinde am Ball bleiben und weiter intensiv nach einem Arzt suchen wird.

Weiteres Potential sieht die Bürgermeisterin für ihre Gemeinde und den Landkreis im Bereich des Tourismus. Hier muss es gelingen die Region am Albtrauf langfristig als attraktive Marke zu platzieren.