Vorrang für Gesundheit!
Der Kreistag steht vor einer schwierigen Entscheidung. Drei verschiedene Gutachter plädieren für die Umgestaltung der Geislinger Helfensteinklinik und Aufgabe des stationären Klinikbetriebs. Doch die Bürgerinnen und Bürger kämpfen für den Erhalt ihres Krankenhauses. Sie haben darauf vertraut, dass das Medizinkonzept von 2015 gilt: 1 Klinik – 2 Standorte. Die Enttäuschung ist groß, man fühlt sich betrogen, das habe ich von vielen gehört, und man glaubt nicht mehr daran, dass das, was jetzt mit dem Konzept einer Praxisklinik versprochen wird, ausreicht und tatsächlich umgesetzt wird.
Ich habe großes Verständnis dafür, dass die Menschen in der Raumschaft Geislingen für ihre Klinik kämpfen und bin beeindruckt vom starken politischen Willen und der kreativen Energie der Protestaktionen. Was ganz bestimmt alle eint, die nun zu entscheiden haben, ist das Interesse an einer guten medizinischen und pflegerischen Versorgung mit kurzen Wegen. Und darum ist besonders wichtig, dass dauerhaft rund um die Uhr eine gute Notfallversorgung in Geislingen gewährleistet wird – 24 Stunden, 7 Tage am Stück. Daran darf es keine Abstriche geben, das erwarten die Bürgerinnen und Bürger zurecht.
Gleichzeitig wollen Patientinnen und Patienten wenn möglich lieber ambulant behandelt werden, anstatt im Krankenhaus zu liegen. Jeder will so schnell wie möglich wieder nach Hause. Der allgemeine Trend geht hin zu einer ambulanten und sektorenübergreifenden Versorgung – weil sich die Medizin enorm weiterentwickelt hat, weil es die Patienten wünschen und weil eine vernetzte ambulante Versorgung außerordentlich leistungsfähig ist. Das ist für alle Klinikstandorte eine große Herausforderung.
Ich bin gerade auch vor diesem Hintergrund der festen Überzeugung: die Stadt Geislingen und ihre umliegenden Gemeinden brauchen auf Dauer eine gute, wohnortnahe Gesundheits- und Patientenversorgung – eine zuverlässige Notfallversorgung rund um die Uhr gehört unbedingt dazu!