B 10-Gipfel zeigt zeitliche Perspektiven auf Hochrangiges Zusammentreffen aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft

Quelle: Landratsamt Göppingen

Göppingen, 05.12.2019  –  Zu einer aktuellen Standortbestimmung in Sachen B 10 hatte Landrat Edgar Wolff die Spitzen aus Verwaltung und Politik im Rahmen eines Informationsaustauschs eingeladen. Sie kamen am Donnerstag in großer Zahl in Göppingen zusammen. Teilgenommen haben u.a. Regierungspräsident Wolfgang Reimer, die Bundestagsabgeordneten Heike Baehrens, Hermann Färber und Volker Münz, die Mitglieder des Landtags Nicole Razavi, Peter Hofelich und Alexander Maier, alle Fraktionsvorsitzenden des Kreistags sowie der zuständige Abteilungsleiter im Stuttgarter Verkehrsministerium, Andreas Hollatz.

Ziel war, das dringende Anliegen des Weiterbaus der B 10 jetzt im engen Schulterschluss aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft zu bekräftigen und alles daran zu setzen, die weitere Planung und Realisierung möglichst zügig in Gang zu bringen.

Der Weiterbau der B 10 zwischen Gingen/Ost und Geislingen/Ost gilt dem Landkreis neben dem Albaufstieg der neuen A 8 als sein wichtigstes Projekt beim Ausbau der Straßeninfrastruktur. Seit Jahren wartet die Bevölkerung an den hoch belasteten Ortsdurchfahrten auf Entlastung, Pendler und Wirtschaft auf einen leistungsfähigen Anschluss der Region. Derzeit steht der alltägliche Stau vor Kuchen und Geislingen.

Bisher fehlt jedoch das entscheidende Signal in Form des für den Neubau bis Geislingen/Ost zunächst erforderlichen Planfeststellungsverfahrens. Nachdem der Bedarfsplan 2016, der bis 2030 gilt, die Voraussetzungen dafür geschaffen hatte, wird nun der Gesehenvermerk des Bundesverkehrsministeriums zum Vorentwurf erwartet. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass dieser demnächst erteilt wird.

Der Informationsaustausch machte deutlich, dass in jedem Fall noch einige Zeit vergehen wird, bis das Planfeststellungsverfahren starten kann. Zunächst müssen die aufwändigen Unterlagen rechtskonform auf den neuesten Stand gebracht werden. Eine weitere Verzögerung lassen notwendige naturschutzfachliche Untersuchungen erwarten, die sich im Zusammenhang mit neu bekannt gewordenen Fledermaus-Vorkommen in ehemaligen Bergbau-Stollen ergeben. Unter diesen Voraussetzungen wird davon ausgegangen, dass das Planfeststellungsverfahren im Jahr 2022 eingeleitet werden kann. Unter der Annahme, dass dieses Planfeststellungsverfahren zirka zwei Jahre beansprucht, können anschließend bauliche und naturschutzfachliche Vorabmaßnahmen begonnen werden. Die Hauptbaumaßnahme könnte dann im Jahr 2026 starten.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Öffentlichkeit im Frühjahr 2020 über den aktuellen Stand der nochmals überarbeiteten Planungen informiert wird. Sorgen wurden dahingehend formuliert, dass deutlich darüber hinausgehende Forderungen zu einer erneuten Überarbeitung der Planung mit erheblichen Verzögerungen des Verfahrens von mehreren Jahren führen würden. Zwar sei der Neubau der B 10 im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans aus heutiger Sicht finanziert, ob dies aber auch zu einem späteren Zeitpunkt in dieser Form gelten dürfe, müsse offen bleiben. Die Chance, die neue Bundesstraße in einem überschaubaren Zeitraum auch tatsächlich realisieren zu können, müsse jetzt genutzt werden.